Wo stehst Du?
Die meiste Zeit meines Lebens hatte ich keine Vorstellung davon, was es außerhalb unseres Erdendaseins geben kann. Ich habe zwar irgendwie angenommen, dass es eine Seele gibt und ich hatte hier und da gehört, dass wir uns, bevor wir auf die Welt kommen, vornehmen, was wir hier erleben wollen, aber ich hatte das als philosophisches Denkkonzept angesehen. Allerhöchstens eine Möglichkeit, die ich zulassen konnte, mehr nicht.
Meine Tochter war vielleicht zwei Jahre alt, als ich von einer anderen Mutter den Satz hörte: „Die Kinder suchen sich ihre Eltern aus.“ Da es in unserem Gespräch gerade um Gewalt an Kindern ging, widerstrebte mir das total und ich konnte nicht verstehen, wie man so etwas meinen könne! Wie kann denn so ein kleines hilfloses Wesen sich selbst ausgesucht haben, derart leiden zu müssen? Ich hab’s einfach nicht verstanden. Das hat noch ein paar Jahre und so manche kleine oder größere Krise als Lehrmeister gebraucht.
Vor einigen Jahren war ich über längere Zeit ziemlich krank, ohne dass sich das im Laufe der Tage zu ändern schien. Ich hatte Fieber, war völlig geschwächt und mir tat alles weh. In einer Nacht träumte ich dann, ich bräuchte eine Reiki-Behandlung. Ich bin mit dem sicheren Wissen wach geworden, dass ich das brauche. Ich hatte nur keine Ahnung, wovon ich spreche, ich kannte Reiki nämlich nicht. Ich wusste allerdings, dass ich eine Freundin habe, die sich „mit solchen Sachen“ auskennt, und sagte ihr, dass ich eine Reiki Behandlung brauche und sie sagte sofort: „Ja, ich glaub, das kann Dir gut helfen.“ und zufälligerweise sei der Bruder einer gemeinsamen Bekannten gerade in der Stadt, der eigentlich in London lebt, er sei Reiki Meister und sehr erfahren und besonders gut, an den könne ich mich doch wenden. Seine Mutter wohne fünf Häuser neben mir. Das waren nun alles Neuigkeiten für mich, die wie selbstverständlich aus ihr sprudelten. Aber ehrlich gesagt, ging es mir so schlecht, dass ich eigentlich nichts anderes tat, als die Nummer zu wählen, die sie mir gegeben hatte, und auf den Anrufbeantworter zu sprechen, und noch am gleichen Tag bekam ich meine erste Reiki Behandlung, sie half unmittelbar. Wenige Stunden danach ging es mir deutlich besser. Ich war sehr erleichtert, und während ich in den nächsten Tagen mehr und mehr zu Kräften kam, wurde meine Neugier geweckt. Was war passiert? Ich ging bei der Nachbarin vorbei, der Mutter von Torsten A. Lange, ich traf auf ihn und wir redeten eine Weile, er wurde dann auf meinen Wunsch hin auch mein Reiki Lehrer. Ich war so neugierig, ich konnte mir gar nicht vorstellen, Reiki nicht zu erlernen. Ich meine, dieser Mann hatte nichts weiter getan, als still da zu sitzen und seine Hände über meinem Körper zu halten und mir ging es so viel besser. Wie konnte das sein?
Mit meiner eigenen Reiki Einweihung fand jenes Ritual statt, das meine Verbindung zu meinem höheren Selbst und in die geistige Welt geöffnet oder mindestens so vertieft hat, dass ich sie erstmals spürte und bewusst aufrufen konnte. Seitdem habe ich nicht mehr aufgehört, diese Verbindung regelmäßig zu nutzen und zu vertiefen. Ich habe immer mehr Fähigkeiten ent-deckt. Es ist, als wären viele Schichten von Ablenkung, Unglauben und Miss-Verständnis darüber gedeckt gewesen, die nun nacheinander aufgelöst wurden.
Die fatale Erkrankung meiner Mutter an einem bösartigen, bereits metastasierten Krebs brachte mich an einen neuen Punkt. Eine Heilung wurde meiner Ma nicht mehr in Aussicht gestellt. Sie beschloss, mit den Mitteln der Schulmedizin die ihr verbleibende Lebenszeit so gut und so lang wie möglich zu gestalten. Gut ein Jahr später erreichte ihr Gesundheitszustand einen erneuten Tiefpunkt. Ich hatte ihr bereits mehrfach angeboten, sie mit Reiki zu behandeln. Sie konnte damit allerdings nicht viel anfangen. Sie hatte immerhin eine „handfeste, reale Erkrankung“ und ich wollte ihr mit meinem „Esoterikzeugs“ helfen. Und doch habe ich immer mal wieder nachgefragt. Bei einem unserer Telefonate sprach meine Mutter wieder davon, sie sei einfach so schwach und könne und wolle gar nicht mehr aufstehen; das Fatigue Syndrom hatte sie fest im Griff. Ich hätte ihr so gern geholfen. Ich meine, wir alle wollten helfen! Ein letztes Mal bot ich Reiki an und sie fragte mich: „Na, glaubst du denn, dass das hilft?“ Und ich war schon kurz davor zu sagen, dass ich das natürlich nicht weiß und dass sich ja auch die Frage stelle „inwiefern helfen?“ Ich könne ihren Krebs nicht heilen. Aber dann sagte ich: „Weißt du was, Mama, ja, ich glaub, dass Dir das hilft, sonst würde ich es Dir doch nicht anbieten. Du sagst, Du bist ganz schwach und magst nicht mehr aufstehen, so sehr müde bist Du. Dir fehlt Energie und wenn ich mit Reiki eines sicher tun kann, dann Dir Energie zu geben. Von da an bin ich fast jeden Tag für eine Stunde zu meiner Mama gegangen und habe sie mit Reiki behandelt.
Es war eine sehr intensive Zeit und wir hatten besondere Momente, für die ich so außerordentlich dankbar bin. In dieser Zeit habe ich die Beziehung zu meiner Mutter neu gespürt, ganz warm und intensiv. An vielen Tagen war es tatsächlich so, dass es ihr besser ging, dass sie etwas zu Kräften kam, aufstand und Lust hatte zu kochen oder irgendwas zu machen. Sie spürte regelrecht, was da passierte, diese Energieübertragung. Einmal sagte sie, sie habe auch ganz viel Liebe gespürt und einfach so viel Freude. Das waren wirklich sehr besondere Momente. Durch die Behandlungen habe ich meiner Mutter ein Stück von einer Welt gezeigt, in die sie dann bald gegangen ist, an die sie zuvor nicht geglaubt hat. Wir haben sogar einmal darüber gesprochen, dass es das ist, zu was ich mich berufen fühle. Dass ich in Zukunft Menschen helfen, sie bei ihrem Weg in die Heilung unterstützen will. Es war, glaube ich, das einzige Mal, dass meine Mutter zu mir gesagt hat, sie freut sich, dass ich diesen Weg gehen mag. Sie findet es schön, dass ich es ihr erzählt habe und dass sie jetzt eine Vorstellung davon hat.
Auch die letzten neun Tage verbrachte meine Mutter zu Hause in einem Pflegebett am Fenster mit Blick auf den Garten, der winterlich grau war. Wir (mein Vater vor allem und meine Geschwister) waren jeden Tag bei ihr und unterstützten sie. Reiki gab ich ihr nun kaum noch, aber ich war für sie da, und ich habe für sie eine Verbindung hergestellt zu dem, was ich die Quelle nenne. Die große eine Quelle, in der alles zusammen läuft, aus der alles kommt: Gott. Und ich habe darum gebeten, dass sie empfangen wird und dass man ihr zeigen möge, dass sie dort nicht alleine sein wird. Ich habe ihre Hand gehalten, als sie mir sagte, dass sie Angst hat, ich habe mit ihr geweint und ihr ganz leise gesagt: „Das verstehe ich. Ich glaube daran, dass Du das aber nicht brauchst, dass es gut wird. Du bist nicht allein. Auch wir sehen uns wieder.“
Meine Mutter konnte bald loslassen und ist nun genau dort, und sie ist auch bei mir, jeden Tag. Ich fühle ihre Liebe und ihren Stolz, ihre Kraft und noch immer rührt mich das zu Tränen. Sie begleitet mich auf meinem neuen Weg, denn auch sie ist eine Heilerin.
In einem Jenseitsontakt, den die wunderbare Antonia Braditsch für mich hergestellt hat, übermittelte sie mir die Botschaft, dass meine Mutter mir insbesondere für die Begleitung in den letzten Tagen sehr dankbar ist. Meine Ma fehlt mir hier sehr, ich denke oft an sie und liebe es, an ihren Tüchern zu riechen, um ihre irdische Präsenz hierher zu holen. Und doch tut es gut, sie an meiner Seite zu spüren, ihr Wesen mit meinen Hellsinnen zu erfassen, nur die Gespräche haben sich halt verändert.
Das Wissen darum, dass es vor unserer Geburt und nach unserem Tod etwas gibt, das viel größer ist, macht mein Leben tatsächlich heller. Dass unser Leben, in dem wir uns hier so wahnsinnig anstrengen und bemühen, Schmerzen und Probleme haben, lieben, lachen, weinen, kämpfen, Erfolge erzielen… dass unser Leben nur ein kleines Puzzleteil ist, nur eines von vielen Leben, für das sich unsere Seele entscheidet. Es ist nur eines von vielen Leben, in dem wir mit unserer Seelenfamilie zusammenkommen. Es ist eine Station, auf der die Seele etwas lernt, das ihr wichtig ist, was sie ein Stück weiter bringt.
Und jetzt verstehe ich es, was es bedeutet, wenn man sagt, Kinder suchen sich ihre Eltern aus. Es ist halt echt so formuliert, dass es als Mensch kaum zu ertragen ist, weil es durch die Wahl der Worte „Kind“ und „Eltern“ die Begrenzung auf dieses Leben gleich mitbringt. Die Seelen stellen allerdings vorgeburtlich diesen gemeinsamen Plan auf. Wenn man im Laufe seines Lebens zu dieser Erkenntnis kommt, dass da mehr ist und es einen Grund für alles gibt, dann ist das so erweiternd, so beschenkend, so leuchtend, wie es nur eben sein kann.
Ich wünsche Dir – an welcher Stelle Du Dich selbst auch gerade befindest -, dass Du mehr und mehr ein Gefühl dafür bekommst, was sich Deine Seele für dieses Leben vorgenommen hat und ich wünsche Dir ein Leben, in dem Deine Seele genau das erfährt, was sie erfahren möchte.
Jetzt wünsche ich Dir erst mal eine wunderschöne Zeit der Jahreswende. Vielleicht lässt Du Dich in den Rauhnächten begleiten oder hast eigene Rituale dafür, diese besondere Zeit der Transformation zu erleben. Wie immer Du sie verbringst, ich wünsche Dir lichtvolle und liebevolle Tage und ich hoffe sehr, dass die geistige Welt sich Dir offenbart, wenn Du es willst und vor allem, wenn Du es brauchst. Dabei kann ich Dich auch gerne unterstützen.
Liebste Yasmin,
An deinem Geburtstag wünsche ich Dir die erhabensten spirituellen Segnungen. Möge dein Herz im strahlenden Licht der Freude erblühen und in jedem Augenblick des Lebens inneren Frieden finden. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!
Wie wunderschön,dass es Dich gibt!
Deine Katharina.B
Dankeschön! Sogar Grüße aus Krakau, wie schön. Ich freu mich auf Dich bald!
Liebe Yasmin,
ich wünsche dir zu deinem Gebutstag alles Gute und vielen Dank für deinen Mut deine schöne Geschichte mit uns zu teilen.
Mach weiter so.
Herzliche Grüße auch von Moni
Hansjörg
Lieber Hansjörg,
ich danke Dir sehr für Deine lieben Worte!