Wenn mich jemand fragt, was die wohl schwierigsten Herausforderungen an meinen Verstand, meinen inneren Macher sind, denen ich mich in meinem Leben gegenübergestellt sehe, dann sind das
VERTRAUEN, LOSLASSEN und GEDULD HABEN.
Geht Dir das auch so?
Und dass diese Dinge unmittelbar zusammengehören, macht es nicht leichter, finde ich. Oder?
Vertrauen ins Leben
Im Vertrauen zu sein, wenn es einem gut geht, wenn gerade alles so läuft, wie man es sich erwünscht, wenn man gerade im Aufschwung ist, das fällt leicht.
Wie aber vertraue ich, wenn es hakt, wenn ich merke, dass ich nach unten schwinge, wenn ich scheinbar im Stillstand bin?
Wenn es so richtig herausfordernd ist, dann ist Vertrauen für viele Menschen sehr schwer hochzuhalten. Unfälle und Schicksalsschläge führen leicht zu Gedanken wie „Die Welt ist schlecht“ oder „Das Leben ist gegen mich“. Wir SIND das Leben. Wir entstehen aus ihm. Wieso sollte das Leben gegen uns sein? Was also, wenn das gar nicht stimmt?
“Life happens FOR you, not to you” (Tony Robbins)
Loslassen von Erwartungen
“Das Leben passiert für mich” ist einfach zu verstehen, wenn alles gut läuft, aber was ist mit den nicht so schönen Zeiten? Es bedeutet: Ich vertraue darauf, dass es im Leben so kommt, wie es gut für mich ist. Es bedeutet aber nicht, dass es deswegen so läuft, wie ich mir selbst es ausgedacht oder vorgestellt habe.
Vertrauen hat also viel mit Loslassen zu tun. Den Glauben loslassen, alles wissen zu müssen. Vorher zu wissen. Alles verstehen zu wollen. Während es passiert. Zu erwarten, wie etwas sein soll oder zu laufen hat.
Meistens verstehen wir die Dinge rückwirkend und sehen dann, wohin sie geführt haben, wofür sie gut waren. Und wenn Du das gleich zulassen kannst, dann ist es Dir vielleicht auch möglich von einem „Alles wird gut!“ zum „Alles IST gut.“ zu schauen und zu wechseln.
Überleg doch gerade mal, wann hast Du das letzte Mal gedacht: „JETZT weiß ich, wofür es gut war!“, als Du einige Zeit nach einer Herausforderung das Gute gesehen hast, was sich daraus für Dich ergeben hat? Oder als Du dachtest, es ginge gar nicht mehr voran?
Geduld im Prozess
Ist jener Stillstand, jene Zeit, in der es nicht bergauf oder voran geht, überhaupt wirklich Stillstand? Oder kann es nicht auch etwas anderes sein?
Vielleicht steht gerade eine Lektion an, die ich lernen darf und dafür benötige ich halt etwas Zeit.
Oder es kommt Dir nur vor wie Stillstand und eigentlich wächst etwas in Dir heran, es reift und entfaltet sich bald.
Vielleicht ist es auch eine Einladung an Dich, den nächsten Schritt zu machen, Deiner Intuition zu folgen, auch wenn Du das Ergebnis nicht kennst.
Oder Du darfst mal hinschauen, ob es nur eine Ausrede ist, wenn Du denkst, Du steckst fest.
Vielleicht bist Du auch eingeladen, genau DAS, das Nichtstun, die Ruhe, zuzulassen und zu genießen. Es gibt da sicher noch ein paar mehr Gründe.
Gerade neulich hatte ich eine Klientin, die mich um ein Reading bat. Dabei kam heraus, dass es gerade ihre Aufgabe ist, sich NICHT zu entscheiden. Sie SOLL zunächst den Weg nicht auswählen, den sie betritt. Denn sie ist gerade erst einmal aufgerufen, sich selbst zu begegnen, sich zu spüren, wieder zu sich zu kommen. Und der Weg wird sich dann ganz natürlich ergeben. Gerade ihre verbissene Suche im Außen nach einer Antwort, der Wunsch, jemand möge ihr sagen, was sie tun solle, war genau das, was eben nicht dran ist.
Das hat sie sich vielleicht so nicht gewünscht, es hat dann aber so viel Sinn für sie ergeben, es fiel ihr förmlich „wie Schuppen von den Augen“.
Zu vertrauen ist wohl tatsächlich so etwas wie eine Königsdisziplin. Und doch lohnt es sich so sehr, das für sich ins Leben zurück zu holen! Denn als Kind haben das die meisten noch: Volles Vertrauen ins Leben!
Ich wünsche Dir, dass Du Dir und Deinen Intuitionen, Deinen Mitmenschen, dem Leben vertraust.
Alles Liebe
Yasmin
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